Eisenbahn in aller Kürze
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Die Eisenbahn im Großherzogtum Baden und im Königreich Württemberg
Reinhard Güll
Die Anfänge in Baden …
Das Großherzogtum Baden war nach dem Herzogtum Braunschweig der zweite deutsche Staat, der den Bau und Betrieb von Eisenbahnen in die Hand nahm. Am 29. März 1838 beschloss die Badische Ständeversammlung drei Gesetze zum Bau der ersten Strecke zwischen Mannheim und der Schweizer Grenze bei Basel nebst einer Stichbahn nach Baden-Baden und einer Zweigstrecke nach Straßburg. Für die als Badische Hauptbahn bezeichnete Linie wurde in den Jahren 1840 bis 1863 das Schienennetz schrittweise fertig gestellt. Der erste Abschnitt zwischen Mannheim und Heidelberg mit einer Streckenlänge von knapp 19 km ging am 12. September 1840 in Betrieb. In Baden wurden alle Eisenbahnstrecken zunächst in 1 600 mm Breitspur gebaut. Baden war der einzige deutsche Staat, der dieses Format verwendete. Nachdem sich abzeichnete, dass alle deutschen Nachbarstaaten die Normalspur bevorzugten, wurde das Netz der Badischen Staatsbahn innerhalb des Jahres 1855 auf Normalspur 1 435 mm umgebaut. Besonders schwierig war die Verhandlung über eine Verbindung mit dem Königreich Württemberg, da beide Staaten direkt um den Verkehr zwischen Deutschland und den Alpenpässen in Konkurrenz standen. In einem Staatsvertrag vom 4. Dezember 1850 wurde vereinbart, dass Württemberg beim Bau der Linie Stuttgart – Bruchsal über badisches Territorium fahren durfte und Baden die teilweise in Württemberg liegende Verbindung Pforzheim – Mühlacker bauen und betreiben durfte.
In den nächsten Jahrzehnten erfuhr das badische Streckennetz umfangreiche Erweiterungen: die Neckartalbahn zwischen Neckargemünd und Jagstfeld, die Höllentalbahn zwischen Freiburg und Neustadt, die Umgehungsbahn am Hochrhein zwischen Weil am Rhein und Lörrach, die Wehratalbahn, die Wutachtalbahn und die strategische Bahn zwischen Graben-Neudorf und Roeschwoog im Elsass. Die vier letztgenannten Bahnstrecken wurden hauptsächlich aus militärischen Überlegungen gegenüber Frankreich gebaut. 1898 war das Streckennetz der Badischen Staatsbahn weitgehend fertiggestellt. In diesem Jahr umfasste das Netz eine Streckenlänge von 1 466 km. In den Folgejahren lag der Schwerpunkt der Bahnarbeiten im Großherzogtum Baden bei Ausbaumaßnahmen der Knotenbahnhöfe.
Die Ära der Badischen Staatsbahn endete mit der Gründung der Reichseisenbahn. Am 1. April 1920 ging die Badische Staatsbahn in den Besitz des Deutschen Reiches über. Die bisherige Bahnverwaltung in Karlsruhe wurde zur Reichsbahndirektion Karlsruhe. Damit ging ein frühes Stück deutscher Eisenbahngeschichte zu Ende.
In aller Kürze
(hag) Die Entwicklung der verwirklichten Eisenbahn stark zusammengefasst
Eisenbahnentwicklung in Deutschland und Baden
7.12.1835 Nürnberg – Fürth
1832 Friedrich List schlägt Mannheim – Basel vor
1837 Im Elsaß entsteht eine AG zum Bau Straßburg – Basel
1837 Forderung von Karl Rotteck in den Landständen nach Vorbild von Braunschweig auf Staatskosten
Mannheim- Basel zu bauen
1838 Bau Mannheim – Heidelberg begonnen
1840 Mannheim –Heidelberg im Betrieb
1843 Heidelberg – Karlsruhe
Eröffnung am 15.4.1843
Lockführer war Hansjörg Benz, der Vater von Carl Benz
1855 bis Bad. Bahnhof Basel
Bis 1851 baute Baden Schienen der Breitspur 1600 mm
1854 -1855 wurden die Strecken auf Normalspur umgebaut.
Hochrhein – Eisenbahn
1856 Feb Basel Säckingen
1856 Okt Waldshut
1860 Baubeginn Waldshut – Konstanz
Ingenieur Robert Gerwig (baute auch den Gotthard-Tunnel)
1863 Fertigstellung
1859 Waldshut – Koblenz
Sauschwänzlebahn
1875 Lauchringen – Stühlingen
1876 Weizen
1890 Immendingen
durch das Militär vorangetrieben zur Umgehung der Schweiz
Freiburg - Neustadt – Donauerschingen – Villingen
1887 Freiburg – Neustadt
Ingenieur der Höllentalbahn war Robert Gerwig
1898 –
1901 Weiterbau bis Donaueschingen
Neustadt – Gutachbrücke – Bonndorf
1907 eröffnet
Lenzkirch wollte einen Wendebahnhof im Ort
statt eines Bahnhofs an einer Haslachbrücke vor dem Ort
Mit dem Wendebahnhof verhinderte Lenzkirch zunächst den Weiterbau
der Linie bis Weizen - Stühlingen
1977 Stilllegung
1980er Abbau der Schienen
Bau des Radwegs
StSS-Straßenbahn-Schleitheim-Schaffhausen
1905 Eröffnung als Schmalspurbahn
(Bonndorf – Weizen wurde nie gebaut also: kein FR – SH)
1964 Stilllegung, weil sie ein Verkehrshindernis wurde
Dreiseenbahn
1908 Projekt Villingen –Titisee-St. Blasien – Hochrhein
1912 Konzession bis Seebrugg für die Badischen Staatsbahn
1920 Bau ab Titisee
1924 Strecke ohne Hochbauten
1926 Eröffnung
1960 Elektrifizierung
St.Blasien - Hotzenwaldbahn
1907 Denkschrift mit Planung von Ingenieur Reitmeyer aus Freiburg
St. Blasien, Mutterslehen, Oberibach, Lindau, Todtmoos, Wehrhalden,
Großherrischwand, Herrischried, Hottingen und Oberwihl nach Hänner,
Rheintal bei Murg.
1919 Gründung einer St. Blasien – Hotzenwaldbahn- Studiengesellschaft
1930 Privatbahn mit der Adeg angedacht