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24 Unsere Ortsstraße

27.  Unsere Dorfstraße

 

 

Die Straßen sind es; auf denen das Leben hinaus- und hereinflutet, die Erwerb, Kultur und Fortschritt bringen, die den Preis für Vieh und Getreide steigern und es auch dem Bauer möglich machen, die Schätze seines Waldes voll zu nutzen. Mit jeder Straße sehen wir eine völlige Umgestaltung kommen, und noch nie ist wohl die Bedeutung der Straße für die Entwicklung des Wirtschaftslebens so klar zu Tage getreten wie heute im Zeichen der motorisierten Welt. Es sind kaum 200 Jahre verflossen, dass wir Straßen im eigentlichen Sinn des Wortes haben. Was früher da war, waren ungepflegte Wege, die heute unseren schlechten Feld und Karrenwegen gleichkommen würden. Die Straßen der Römer, von denen eine bedeutende in nicht allzu weiter Ferne von hier durchzog,  - kam von Vindonissa [Windisch, CH],  ging über Zurzach, Rheinheim, Schleitheim-Stühlingen nach Hüfingen weiter- waren während des Mittelalters verwildert oder ganz eingegangen; denn die  wichtigen Römerorte wurden militärisch bedeutungslos und sind mit der Zeit verwahrlost.

 

Der Bauer auf seinem Hof bedurfte auch ihrer nicht; denn er lebte für sich, und das was das Feld ihm erbrachte, musste ihm auch ausreichen. Da genügte ein einfacher Weg durch Feld und Wiesen führend, der zugleich auch die Verbindung zu seinem Nachbarn herstellte. Auf den Saumpfade  wurden die Fertigwaren ins Land hinausgetragen. Gegen gut angelegte Wege hatte das Landvolk sogar eine Abneigung. Es befürchtete auf guten Straßen den Durchmarsch der Heere im Falle eines Krieges, was natürlich Raub und Plünderung mit sich brachte.

 

Die Frucht- und andere Märkte in Bonndorf, Rheinheim, Löffingen u.a. Orten, wo stets viele Leute zusammen kamen, bildeten die Hauptursache zur Anlegung und Erhaltung besserer Wege hier.

 

Eine Verständigung St. Blasiens mit Schwarzenberg führte zum Straßenbau über Dresselbach, Rothaus, Grafenhausen, Birkendorf, Ühlingen, Tiengen in den Jahren 1767/68.

 

Die durch den Ort führende Straße wurde1776 folgendermaßen beschrieben:

Es kommt eine neue Landstraße von Grafenhausen her und gehet durch das Bannholz und die Weyeräcker herfür fort über das kleine Weyerthamm (Weiherdamm) über das Fröschegraben-allmend und bei der sog. Aichen fürbey, sodann durch die Bürkendorfer zahme Güter und das Dorf bis zu des Konrad Schnitzers Schmids Hauß, allwo dermalen der Zohl (Zoll) und das Weeggeld abgelagert wird.

            Dann gehet die neue Landstraß bei dem Würtshaus fürbei über die zahme Güter auf dem Buck genanth hinunter und das Vogelsang und Weberwiesen hinaus bis in den Ühlinger Bahn (Bann) sofort nach Ühlingen.

Ferner: eine Landstraße gehet von der Schmitten zu Bürkendorf [Haus Kaiser] linkerhand durch das Dorf hernach bei den Brühl- und Scheuerlinwiesen hinaus fort durch die Zelgfelder in Böttlinen, Lochäcker und Naysertäcker, dann an den Aichbühl hinunter über den Naysertgraben, Brückle und beim Käppele in Bettmaringer Bann.

 

Für den Unterhalt der Straßen hatten teile die Gemeinde, teils die Landschaft zu sorgen..

 

Der auf der Landstraß in- und außerhalb fallende Thung (Mist) ist niemand befugt aufzukehren, sondern liegenzulassen. Es gab s.Zt. besondere Dungaufwischrechte.

 

Unbedeutende Wege, sogenannte Seitenstraßen werden als Karrenwege bezeichnet. Heute ist unsere Landstraße eine Landstraße erster Ordnung, in gutem Zustand, ist geteert und reger Verkehr aller Art mit Fahrzeugen aller Art, teils vom Rheintal, teils von Seebrugg kommend, herrscht auf ihr. Die Handwerker bringen ihre Fertigwaren und die Bauern die Erträgnisse der Felder so leicht an den Mann.

 

Das einst weltabgeschiedene Birkendorf wurde somit den einwohnerreichen Ortschaften näher gerückt und die gutgepflegte Landstraße verhalf unserem Dorfe nicht nur zu höherem Ansehen und besseren Verkehrserleichterung, sondern wirkte ebenfalls an der Umgestaltung des Wirtschaftslebens mit.