Ein Gang Durch's Dorf
Birkendorf wie es jetzt ist und wie es einmal war.
De Leander Helmut vezellt, wa ner vo de Mesmeri erfahre hät.
Teil III. Vogelsang
Jetzt gohts s' Tal ab! S' Tal ab,
Rosas Getränkeshop. Das war mal die Schmiede vom Fürig, Schmiedemeister August Kaiser.
Wagenbeschläge, Handwerkzeug, Schlösser, Eisenketten, Hufeisen, Pflugscharen, rundum alles aus Eisen, konnte er herstellen. Kühe und Pferde hatten sehr viel Respekt vor ihm, wenn er seinen Lederschurz anhatte ging es an die Klauen, Wunden wurden mit
Holzkohlenteer behandelt, Beschläge nach Maß gefertigt und aufgebrannt. Kühe waren die Zugtiere! "Haued d Lise, die sell zieht!" Sein Motto: saubere Arbeit fix und fertig, Arbeit bis uf de Wald iä! Ja so war es, er schmiedete auch für das Schluchseewerk.
Zum Schumacher Albert Albrecht, sein Spitzname „Kussle“, stammt von seinem Großvater Dominikus. "De Schumacher", war ein Original als Fastnachtsnarr, lustig und liebenswert, wie sein Sohn Otto.
Links war d' Metzger Emme, verwandt mit dem Metzger Leopold. Jetzt Haus Brutschin. D'Emme war nicht lange verheiratet, sie isch lieber ellai bliebe.
Jetzt zus „Waldhueters“ Schwarz, Fabrikferdi , 3-mal Förster und jetzt noch OV vom Dorf.
"D'Grasse Schmitte" wurde durch einen Neubau ersetzt. Soweit zum Wandel im Dorf.
Stammen vom Winkel, Jakob der Urgroßvater wohnte am Platz Oskar Probst (abgebrannt, Wiederaubau im Tal, Plan Frommherz.)
Zu den zwei Eichkorn-Häusern: Sie sind ca.1920 abgebrannt. Im esten Haus war die Schneiderei Heinrich Eichkorn. Sein Sohn Egon war gelernter Maurer, später Holz- und Möbelhändler, dann Immobilienunternehmer .
August Eichkorn war Wagnermeister, seine Frau Hebamme. Sohn Julius war gelernter Wagner und Maschinenbaumeister mit genialen Ideen. Hänger und alles was auf das Chassis eines LKWs passte, baute er.
Gegenüber stand ein kleines Haus, die Inhaberin Frau Kistler ist um 1955 erfroren, in der Taa hat man sie nach 2 Monaten gefunden, die Hälfte hatten die Füchse gefressen. Helmut, bisch en „Grüsel“
Zur Heimat vom Fürig und de Bolle Mine, sie war eine gute Heimatdichterin, er Schmiedemeister, ist jetzt noch ein schönes Haus aus der Zeit ca. 1800. hat noch einen Buggelkeller nur140 cm hoch.
Zu Dörflingers, arm ist die Großmutter vom Hansjörg gewesen, ihr Mann früh verstorben 5 kleine Kinder, kleinste Landwirtschaft, da hing der Brotkorb hoch.
Gegenüber stand einmal das Haus Jacob Schwarz.
Zus Bot Andrese, so war der Hausname vom Morath Sepp, Großmuetter wars Bisili, e guede Hausverkäufern, Schuehwixi, Schmierseife, Suppenpulver alles vom Schwäbische, aber guet.
Vorher versetzt stand hier ein Haus von Lorenz Pfluger Altarbauer, am Eck eine Heuschür vons Brotze.
S' Hagehus, kurz noch de Krüzig
Am Platz vom Trafo zum Clemens hin. Blitzschlag ca. 1952 vernichtet das Anwesen. 2 Familien waren obdachlos. 4 Bullen 1 Geißbock sind noch gerettet worden. D Nüssle Fritz zog dann in die Hecke.
Die "Muni", eigentlich hieß sie Monika Siebler, soll an so manchen unerklärlichen Vorgängen im Dorf schuld gewesen sein. Dem Hirschenwirt stürzte einst ein Heuwagen über die steile Einfahrt hinunter und natürlich war die "Muni" in der Nähe. Einst galt die Wette, die "Muni" solle dem Säger die aufgestapelten Bretter übereinanderstürzen lassen. Und richtig, kaum nach zehn Minuten kam jemand aus der entfernten Säge im Schlüchttal und berichtete die Tatsache. Dem Braumeister Berger waren öfters die Mähnenhaare der Pferde gezöpfelt und ganz verfilzt, so daß man sie kaum auseinanderbringen konnte. Die Pferde hätten in dieser Nacht gestampft und ausgeschlagen. Dies Hätte die Hexe reitend getan. Wem die "Muni" morgens begegnete, dem passierte am selben Tag noch etwas Unangenehmes, glaubte man.
Monika Siebler starb 1890 im Birkendorfer Armenhaus im Vogelsang eines unnatürlichen Todes. Man nimmt an, dass ihre Kleider an der Erdöllampe Feuer fingen und sie so verbrannte.
Sie hatte 5 uneheliche Kinder von verschiedenen Vätern. „I bi halt e guet’s Mensch“, soll sie gesagt haben, erzählte der Blatter Leopold.
Das Haus Krieger, "Hagefuetterer" war der "Krieger Alfon" , tolle Tier hielt er. Ein super Holzmacher dazu, der Hausname s' Rittere: Siebmacher.
Gegenüber Hirzle, er chunt vo Umkirch une ue, gued war des für frisches Bluet.
Heimat von Karl und August ,auch arm mit Landwirtschaft großgeworden, spitze Musikanten , Handwerker vom Feinsten.
Jetzt s'Gäsle (Birkhalde) bis zus s Xaferis, eine Scheune für Bitsch und Probst gemeinsam, arm wurde gebaut und dauernd gestritten!
Probst Holzhauer, Bitsch Polsterer und Versicherer, schade hat er gesagt wos bis Nochbers brennt hät, es will eifach it!
Jetz gömer uf'm Weg une dure
Clesle Isidori, Vater vo de Moser Pauline eines der ältesten Häuser, von dem wir noch ein Bild haben, abgerissen um 1976 ca.
Gegenüber ein Gemeinschaft Bauwerk 3 Hüsl. Bernauer, Bürgermeister, Sohn Adelbert Elektriker, Jun. Maurer, so die Reihenfolge der Besitzer.
Angebaut Brotz, jetzt Erhard, auch hier machte das Feuer kein Ende. Ganz arm war die Oma Witwe Brotz, ihr Mann ist früh verstorben.
Weiter zu Binkert, auch angebaut, der junge Mann, namens Schweizer, mit Frau Rosa.
Auch im Haus die arme Josefine, sie begleitete manche Dorfhochzeit.
Der rote Hahn nahm alles mit! Alle sind abgebrannt am 16.2.1960
Auf dem Bild ist rechts Bürgermeister Bernauer, er hat den Schulhausneubau vorangetrieben.
Auf der Postkarte unten mit der "alten Post" sind im Dorfpanorama links die drei Häuser zu sehen: BBB Bernauer, Brotz, Binkert.
Gaß ue zum Kistler Bot: der Beruf ist bis heute dem Haus treu geblieben.
Paul Wiesler Heimat von de Molke Marie und vom Pius, einem Handwerker mit vielen Talenten (Korbmacher) Holzhauer Chef der Molki, wenn die Marie id do war.
Zu Oberle, jetzt Panke. hier kamen Drillinge zur Welt, die Anne konnte es sehr gut mit Tieren. Für die neugeborenen Drillinge brachte ein Jude, Viehhändler aus Tiengen, ihr eine Kuh, für ein Jahr leihweise, damit sie Milch hatte für ihre Kinder. Das 1. Kalb durfte sie behalten. Bisher gab es nur Ziegenauf dem Höfle.
Haus Buchmüller nach dem Brand um ca. 1920 im heutigen Stil, ein toller Bau im Garten des die neu gestaltete Alte Schmiede.
Zur Post, Posthalterei, Erste Telegrafenstation und Knotenpunkt es wurde verpasst, diesen bei der Gemeindereform zu behalten!
Gasthaus zur Post, Umspannstation für Pferde, um 1912 -13 alles abgebrannt Wiederaufbau Pläne Ökonomie mit Statik Isele Josef. 1914, Wiederabriss 2018, Größte Landwirtschaft vom Dorf. Rechts die alte Kegelbahn.
Genüber vo de Wirtschaft, bim Blatter Konrad, isch früher der Weilerhof, dann Kromer, dann Blatter ("s'Maxe Fridlis") g'stande.
links: Stephan Kromer, ein Cousin von Dorus Kromer aus Riedern, Großvater von Otto Blatter.
Zum Schnitzer Leo jetzt Bernd, um 1914 Matt Blechnerei, dann Schnitzer Heinrich Weinhandel, Senior war Küfer, Stiftungsrat der Kirche, sein letzter Satz bei Ansprachen: "so walte Gott."
Zum Zahnarzt, auch abgebrannt um ca. 1920 jetziger Plan Architekt der Schule. Tante Emma laden mit Drogerie Artikel und Zahnarzt , der beim Bohren gesungen hat, wenn der Patient jammerte, jetzt singt nur noch Burga Schall im Haus.
Sodele jetzt sind wir durchs Dorf gelaufe., Ah do fallt mir no i : aus dem Haus stammt Pater Alois. Vo ihm stammt das Lied „Birkendorf du meine Heimat“.
Mensch wie die Zeit rennt und wie do überall baut worre isch. Und die viele Zuezogne ! Vo dene cha mer no hochdüdsch lerne.
I has ab und zue au mol vesucht, i glaub me merkt's
Birkendorf im Sommer 2019