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Ein Gang Durch's Dorf

Birkendorf wie es jetzt ist und wie es einmal war.

De Leander Helmut vezellt, wa ner vo de Mesmeri erfahre hät.

 

Teil II. Das Dorf

 

Blick auf das Dorfzentrum von der Oberholzstraße aus: von links:  Kohlbeck,  Birke, Pfarrhaus, Bulai, Schwenninger, Feb.2018

dorf-1876

 

Jetzt gehen wir über den Mettlebach in die Lache. Jetzt simmer im Dorf! Da stand an der Ecke rechts  „s Lotte Hus“. Jetzt freie Parkfläche.

 

 

Haus Kaiser Eugen

Links davon Hartmut Kaiser ( im 18.Jh. Joseph Pfluger, Schreiner & Altarbauer ). Die Horbener Straße wurde im Berain, Grundbuch von 1775, noch „Hundsgass“ genannt. Gehört streng genommen noch in die Hecke, weil vor dem Bach!

 

Am Eck der Margretenbrunnen  es ist nur noch der Deckel zu erkennen.

 

Gegenüber war Polsterer Eugen tätig, dann Blumenladen, dann Druckerei jetzt in Erwartung . Was wird aus dem Hüsli?

 

De "Buckbur" links, stammt aus der Hecke, vom "Buck". Fechtig Ortspolizist & Gemeindebote. Sein Spruch: "Bekanntmachung, d'Gmeindsumlag isch fällig, id pressiere i has si au no id zahlt!" Gefängniswärter des Orts - Arrest im Rathaus. Dann wohnte hier de "Buckbure-Willi" der Postbote und jetzt Wilfried sein Sohn.

 

De Buckbure-Willi und de Kromer Max waren treue Feuerwehrkameraden. Sie waren bis ins hohe Alter bei jeder Feuerwehraktion immer in Uniform dabei!

 

Knöpfles Hus, Ferdinand Kistler der Straßenwart der Domänenstrassen war Kleinlandwirt mit einem  "Holder Einachser," der noch die Straßenränder ersteigern musste um 2 Kühe zu halten. Jetzt Heinz Kohlbeck, Junior.

 

Dann links zum Tröster, so hat der Metzger geheißen, ein Leibgeding - Haus vom Schroppe Hof.

 

Auf halbem Weg nach Horben, rechts: das erste Haus gebaut von Mahler,  danach Vogelbacher und jetzt Konrad Schade.

 

Horben ist eine schöne Sache für sich: Im Haus Clesle  war eine Schankwirtschaft, das Gründungslokal vom FCB mit dahinterliegendem Sportplatz am Wald . Gegenüber dem Hof Stengel wurde ehemals eine Ziegelei betrieben. Die beiden Ziegler Clesle und Stengel kamen von Oberdigesheim am Heuberg.

 

Der Unterhorbenhof war im Besitz der staatl. Domäne,  jetzt privat.

 

Nun zurück zum Ortskern:  Vor dem Kirchplatz rechts, de Sattler, Schriener Beck, 1912 abgebrannt, Neubau 1913, siehe Türen Schnitzereien, Plan von Josef Isele.

 

De Sattler Schriener und de Pfarrer, si hen sich id so möge, wenn si Krach g'ha hen, dann isch bim Rosekranz d' Hobelmaschine gloffe. Danach lebte hier de Beck Walter.  Im Raum der Hobelmaschinen begann  Emil Moser mit seiner Autowerkstatt. Maler Heinz Kohlbeck machte noch mit 35 Jahren die Meisterprüfung und und sich als Maler und Lackierer selbstständig.

 

St. Margaretenkirche in der Form mit Turm im Jahre 1669 von Abt Oddo von St. Blasien wieder aufgebaut, nachdem sie eine Zerstörung im 30-jährigen Krieg mehr schlecht als recht überstanden hatte. Vergrößerung 1931, durch die Stifterfamilie Schropp aus Genf finanziert. Der Friedhof war mal um die Kirche angelegt. Nur die Kreuze, die an die Familie Gantert erinnern, blieben erhalten.

An der Kirchenmauer zur Straße hin war der "Latschariplatz", Treffpunkt der Dorfjugend.

 

St-Margaretha vor der Erweiterung- 1931

Kirchenanbau 1931

Gantert-Johann

 

Rund um den Kirchplatz oder Rathausplatz:  Haus Johann Gantert, war das  Schwesternhaus der Dorfschwestern.  Die Krankenschwester und die Kinderschwester wohnten hier. Anbau des Pfarrhauses 1900 Bezug 1901, mit angrenzendem Stall, was damals üblich war.  Daran anschließend  Ferdinand Kaiser,  Dr. Stüber, und jetzt jetzt Familie Bulai.

Des Seifehüsli von Johann Gantert,  jetzt Familie Schwenninger, Zugang zu den Vorratsgewölben der Gantert Handelsgesellschaft. 1955 war die Seifensudpfanne noch sichtbar.

Zum Rathaus: eine Schenkung der Maria Gantert an die Gemeinde, verbunden mit vielen Geschenken für die Pfarrei: das Schulhaus, das Gefängnis, die Molkerei, Standort des Leichenwagens, die Gefrieranlage, der Kindergarten, siehe Broschüre Gantert. Großes Kellergewölbe mit eigener Zisterne für die Wasserversorgung.

 

maxe-hus

Kaufhaus Blatter ca.1960

 

An Stelle der Parkfläche stand "s'Maxe Hus" der Dorfdynastie Blatter. Wohnort der Gebrüder und Geschwister Blatter nach dem Verkauf der Birke. Hier wohnten die Blechner Ernst und Josef. Bruder Karl Friedrich Blatter hatte hier seine erste Schreinerwerkstatt. Sonntags war hier Treffpunkt der ganzen Großamilie. In der Stube waren oft 20 Personen und mehr. Geredet wurde über Gott und die Welt und Fußball.

 

Kaufhaus Blatter, zuerst Gantert, Kaiser! Dann Blatter Albin, dann Fritz Blatter, betrieb ein Warenhaus mit Weinhandlung. Durch eine Kehre konnte man mit Einspännern den Gewölbekeller befahren, leider beim Umbau verloren gegangen. Import von Spanischem Rotweinwein Werbung 1924. Ein echt schöner Dorfladen, jetzt  sind hier die Sparkassen-Automaten .

 

Zisterne Birke

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kaufhaus-blatter-keller-03

 

Gasthaus Birke, um 1800 Familie Berger Brauer mit Eiskeller bei der Säge, schöner Gewölbekeller mit eigener Zisterne, mit unterirdischem Gang zum Kaufhaus Blatter, der weitergeht bis Pfarrhaus und Seifehüsli.

Das Kaiserhaus, früher Metzgerei Leopold Matt, vorher Geburtshaus Columban Schnitzer. Schöne Kellergewölbe.

 

Gegenüber Albrecht Erich, Ladegotte (Chliebuebe Anna - Tante von Erich) kleiner Laden, Verkauf von Opferstöcken aus Bienenwachs, Beleuchtung zum Rosenkranz beten, warm und hell. Und sonst alleswas man halt so brauchte.

 

kaiserhaus-02-sw

 

Links in der Bühlstraße: De Bur oder s'Chlibuebe einer der 2 großen Bauern des Dorfes. Albrecht Josef, dann Wilhelm, dann Ernst, Landwirtschaft im Jahre 1987 abgebrannt, dann veränderter Wiederaufbau.

 

55c-brand-albrecht-1987-1

55b-brand-albrecht-1987-2

 

55c-Flügel Schmied

 

 Das Haus Flügel, der Schmied Tobias, Longin, jetzt Landwirtschaft. Siehe Hausaufschrift,

 

55d-flügel-hausinschrift

Haus des Vogts, gegenüber der Brühl, die Herrschaftswiesen.

 

Gegenüber: Isele eine Großfamilie mit 13 Kindern und einer kleinen Hühnerfarm. 

 

Das letzte Haus der Straße war die Glockengießerei von Kolumban Schnitzer.

 

dorfmitte-alt

 

von links:  Hirschen, Kirche, Beck, s'Lotte Hus, Kaufhaus Blatter, Birke, Haus Kaiser, Albrecht Erich (Lade Gotte)

 

Zurück zum Hirschen: das Gasthaus in der Mitte des Dorfes. Viktor Rebmann kam aus Mauchen, betrieb eine große Landwirtschaft, (Klöpfer), eine Gaststätte, eine Eisen- und Haushaltswarenhandlung wurde hier gegründet. Gemeindewaage und Betreuung des Ortsbrunnen zur Viehtränke waren in Obhut der Hirschenwirtin.

Dahinter war der Sportplatz / Chilbiplatz mit Karussell.

 

 

 

voba-cafe-kranz-wellingtonia

Zum Sattler, Raumausstatter Fechtig: Hier war das Schulhaus, bevor es ins Rathaus verlegt wurde. Der Sattler hat Lederriemen für Transmissionen g'macht, Matratzen mit Seegras und Rosshaaren hergestellt.

 

KFZ Werkstatt Rebmann, Wiege des Musikvereins, Alfred und Richard Dirigenten, Sohn Victor auf einem Musikausflug verunglückt. Haushaltwarenhandel, Kohlenhandel, Heizölhandel, DB Depot, Avia Tankstelle.

 

Zum Bürgermeister Johann Blatter, jetzt Wohnungen und Magazin Sattler, Gründungsort der Volksbank Birkendorf, Schuhhaus, Bleyleanzüge für Kinder gab es da. Danach Metzgerei Dürr.

 

Die prächtige Wellingtonia steht dort schon seit 1872 und beginnt bereits, das Dorf zu überragen. Geschwister von ihr stehen auf der Insel Mainau.

 

Zum Beck links: Theodor Fechtig gründete nach der Lehre beim Fackler in der Hecke hier eine Bäckerei und ein kleines Cafe, er machte die besten Spitzwecken, das Rezept ging leider verloren.

 

Schräg gegenüber der Kranz, eine alte Wirtschaft im Besitz der Familie Matt, danach Ziller Alois, jetzt Edeka Fechtig.

 

Christof Blatter, im Haus seines Großvaters August war die Volksbank Birkendorf beherbergt, dann die Fahrschule Rebmann.

 

Volksbank wurde 1976 ebaut als Stammhaus der Volksbank Birkendorf, 1988 Fusion mit der Volksbank Hochrhein, seither Filiale.

 

Schulhaus Neubau 1925-28. Hier waren die  Volksschule, die  Nähschule,  die Kochschule, die Gewerbeschule, das Gemeinschaftbad, die Aula mit Handwerkersymbolen bemalten Wänden. Von    ca.1950 bis in die 70er fanden hier Filmvor-führungen statt.

 

 

Kranz Gasthaus

 

Gemeindehaus: Hagehus, Schlachthus, Verkehrsbüro, Feuerwehr, Wäscherei, Probelokal, und 3 Wohnungen , Gemeindewaage, so war es.

 

Gemeindehaus vom ehem  HdG aus

 

Vom HdG schwätzt mer zwar no nit historisch, 's isch 1978 baut wore. Vorher hätts so usgseh.

 

Der Uhrenmacher ca. 1913-14 gebaut , Wilhelm Rheiner Uhrenmacher , „aufgeklappt und zugeklappt eine Mark und fünfzig“. Tochter 's Zolge Mariele führte einen kleinen Uhrenladen , jetzt Wohnhaus.

 

Wilhelm Rheiner Blechner, Arnold Postschaffner, jetzt Architekten- und Statikerbüro ca .1913 gebaut.

 

 

Otto Rebmann mit Büsing und Kirchenchor

 

Willi Rebmanns Vater Otto , "Inscheniör",  baute nach dem Krieg  „Bollerwägen".

 

Er hatte den ersten Reisebus, einen Büssing Stumpfschnauzer. Mit diesem "Höhenwagen"  fuhr er Touristen durch die Lande.

 

Er war ein guter Musikant.

 

 

 

 

 

 

 

Schreinerei Blatter

 

 

 

Schreinerei Böhler, früher Wilfried Blatter um 1960 abgebrannt, durch den Leimofen, im Haus war auch die Druckerei Jordan selbstständig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Schwarze Hans, das Maurergeschäft gründete sein Vater Alfons mit seinem Nachbar Ferdinand Kistler. Viel Handarbeit war angesagt, Maschinen waren selten, allein der gummibereifte Schubkarren war als Luxus anzusehen, das Werkzeug Schaufel, Kelle, Bickel, Meissel, stellte sein Nachbar de Fürig (Schmiedemeister Kaiser, Mann von de Bolle Mina her) die Holzstiele stammten vom Wagner.

 

Zum Hause Kistler Richard, Sohn von Ferdinand. Es lag ganz nah an der Straße, und ist um ca. 1952 abgebrannt.  Seit dem Wiederaufbau  liegt es weiter  von der Straße zurück. Kistler Richard Senior war auch Maurer, ein liebenswerter, lustiger Musikan. Beim 75. Geburtstag bemerkte er: “eigentlich wäre ich noch älter, aber ich war noch ein paar Wochen krank.“

 

----> Teil 3:  Vogelsang